PARIS. – 2017 | 2018

In Paris leben über Tausend Geflüchtete auf der Strasse. Sie hausen entlang Kanälen, Autobahnen und unter Brücken. Sieben Schweizer Hilfsorganisationen setzten sich im Winter 2017/2018 in der französischen Hauptstadt für die Schutzlosen ein.

Paris, Januar 2018.

Paris bedeutet für einen Grossteil der Geflüchteten Endstation. Nachdem ihnen das Recht auf Asyl in Ländern wie Deutschland oder Italien verwehrt wurde, ziehen sie weiter nach Paris. In der französischen Hauptstadt erwartet sie abermals ein tristes Dasein: In Kleingruppen hausen sie entlang Kanälen, unter Brücken oder unter Autobahnbrücken. Wer Glück hat, kommt in einem kleinen Zelt unter, welches sie sich mit mehreren Personen teilen müssen. Viele müssen auf dem kalten Boden schlafen – als Unterlage dient ein durchnässter Karton-Fetzen. Die Behörden bieten den wenigsten von ihnen Schutz. Sie sind auf sich allein gestellt und auf die Hilfe von Freiwilligen angewiesen.

Sieben Schweizer Hilfsorganisationen packen an

Über Weihnachten und Neujahr 2017 / 2018 engagierten sich sieben Schweizer Hilfsorganisationen in Paris. Sie packten dort an, wo die Behörden und die Politik der Grande Nation versagen. Die Basler Organisation Rastplatz und die Aargauerinnen von Projekt Soupport verteilten täglich rund 300 – 500 Mahlzeiten. “Die Dankbarkeit der Menschen ist überwältigend”, sagt die Oltnerin Jael Schärli von Rastplatz . “Ohne Freiwillige würden hunderte Menschen in der Kälte hungern.”

Während der Essensverteilung bereiten sich die anderen Organisationen auf die Nachtschicht vor. Die Bieler Vereine FAIR. und Stand up for Refugees sowie die Berner Organisationen Everyday, just a smile und BAAS – Be aware and share waren für die Verteilung der Hilfsgüter verantwortlich. Im Lager sortierten sie die gesammelten Spenden aus der Schweiz. “Die Nächte sind kalt und setzen den Schutzlosen zu”, sagt der Bieler Cyril Romann vom Verein FAIR..

Kooperation als Schlüssel

Dank der Zusammenarbeit der Organisationen konnte in relativ kurzer Zeit äusserst viel bewirkt werden. Zentraler Aspekt: die Unterstützung der in Paris ansässigen Organisation Paris Refugee Ground Support. Nur durch die lokale Partnerorganisation konnte überhaupt sinnvolle humanitäre Hilfe geleistet werden.

Durch die Vielseitigkeit der Organisationen konnte zudem flexibel auf die Bedürfnisse vor Ort reagiert und hunderte obdachlose Geflüchtete unterstützt werden. Eine breit angelegte Spenden-Kampagne ermöglichte zudem den Kauf von 500 Paar Winterschuhen. Paris Refugee Ground Support wurde massgeblich entlastet und bei der Restrukturierung des Lagerraums unterstützt. Die mediale Berichterstattung in einem international renommierten Magazin informierte darüber hinaus tausende Interessierte über die desolaten Zustände für obdachlose Geflüchtete in Paris. Alles in Allem ein erfolgreicher Kurzeinsatz dank einer hervorragenden Zusammenarbeit.

Mit dabei waren:
Stand up for refugees | Rastplatz | Everyday, just a smile | Be Aware And Share – BAAS Projekt Soup-Port: Flüchtlingshilfe vor Ort | Verein FAIR. | Basel hilft mit – Bahm