10.5 Tipps für eine bessere Welt
Nachhaltige Tipps für den Alltag
10.5 Tipps
Hintergrund
Menschen werden ausgebeutet – Ozeane werden überfischt – Kinder haben keinen Zugang zu Bildung – unsere Böden werden mit Chemie verseucht – vielerorts fehlen ausreichend Nahrung und Trinkwasser – Urwälder werden abgeholzt – unsere Rohstoffe gehen zur Neige. Wir müssen handeln.
Unser Ansatz
Mit 10 1/2 Tipps helfen wir dir, deinen Alltag umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten. Denn als Konsument:in hast du es ein Stück weit in der Hand, diese Welt etwas fairer und nachhaliger zu gestalten. Los geht’s!
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1LEBENSMITTEL
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2FLEISCH & FISCH
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3KLEIDER
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4WASSER
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5PAPIER
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6ENERGIE
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7VERKEHR
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8RECYCLING
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9ZEUGS
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10WEITERSAGEN
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10.5BEITRETEN
1. Lebensmittel
Achte beim Kauf von Lebensmittel darauf, woher die Produkte stammen und wie sie produziert werden. Es ist wichtig, dass die Produkte möglichst regional, saisonal und biologisch sind. So isst Du gesünder, unterstützt die Kleinbetriebe aus Deiner Region und reduzierst die CO2-Emissionen, die durch die langen Transportwege verursacht werden. Durch den Kauf von Bio- Produkten tust Du nicht nur Deiner Gesundheit was Gutes sondern sendest damit ein wichtiges Signal an die Lebensmittelindustrie. Du zeigst damit, dass Du keinen mit giftigen Substanzen verseuchten Food kaufen willst und dass Dir das Wohl der Tiere wichtig ist. Achte bei exotischen Produkten aus dem Ausland (Kaffee, Mango, Schokolade, etc.) auf Fairtrade. Damit unterstützt Du gerechte Arbeitsbedingungen und kaufst keine Produkte, die durch Kinderarbeit produziert wurden. Und wenn Du schon dabei bist, achte darauf, dass Du keine Produkte mit Palmöl kaufst (Margarine, Crèmes, etc.), denn für die Grossproduktion von Palmöl werden immer noch Hektaren unseres wertvollen Regenwaldes dem Erdboden gleich gemacht! Dies beschleunigt nicht nur die globale Klimaveränderung sondern zerstört den Lebensraum von zahlreichen Tieren, Pflanzen und Menschen.
Wichtig.
Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll! Das Meiste, bevor es unseren Esstisch überhaupt erreicht. Dennoch wirft jeder und jede im Schnitt 82kg Lebensmittel jährlich weg, wovon 53kg noch geniessbar wären! Kauf also nur das, was Du auch wirklich isst und wirf nur das weg, was wirklich nicht mehr essbar ist. Informier dich, wie du food waste vermeiden kannst!
Fact.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird von der Lebensmittelindustrie selber festgelegt und nicht etwa von einer Behörde. Es legt lediglich gewisse qualitative Eigenschaften (z.B. Konsistenz) eines Produktes fest und ist kein Hinweis auf gesundheitliche Risiken!
2. Fleisch & Fisch
Der Fleischkonsum verursacht einen grossen Teil er CO2 Emissionen weltweit, Tiere werden massenweise für unseren Genuss geschlachtet. Eine vegane Ernährung ist heutzutage problemlos möglich. Zahlreiche tierlose Produkte sind auf dem Markt und es werden immer mehr. Mit einem veganen Leben schonst du das Klima und entscheidest dich für die gewaltfreiste Ernährung!
Facts
> Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, werden zehn Kilo Getreide benötigt.
> In der Schweiz werden jährlich 75 Mio Tiere für unseren Konsum geschlachtet.
> Von der Menge an Getreide, die für die Produktion eines einzigen Steaks verbraucht wird, könnten 40 Kinder einen ganzen Tag essen.
> Fast 70% der Weltgetreideproduktion wird für die Viehfütterung verwendet.
> Zur Erzeugung von 1kg Rindfleisch werden ca. 15’000 Liter Wasser verwendet – Damit könntest Du locker ein Jahr lang täglich duschen.
> Die Weltmeere sind heute bereits überfischt: In den letzten 60 Jahren sind die Bestände um 90% gesunken!
Das haut Dich um, nicht? Nebst dem ist die Liste der Lebensmittelskandale lang und angsteinflössend: Hormone, Antibiotika und Impfstoffe im Fleisch, Dioxin in den Eiern, Gammelfleisch und zudem geht’s den Tieren meist auch ziemlich mies, die Du dann genüsslich verspeist.
Auf Geht’s
Probier vegan! Bei der vegan-challenge.ch lernst du zahlreiche fantastische Gerichte kennen und erfährst noch viel mehr über Fleisch, Milch und Co. Zudem wird dir erklärt, wie du fehlende Vitamine und alle wichtigen Nährstoffe sinnvoll zu dir nimmst.
3. Kleider
Achte auch beim Kauf von Kleidung auf eine faire und ökologische Produktion. Chill doch auch mal in den Second Hand Shop oder gib dem „Flohmi“ in Deiner Gegend eine Chance. Du wirst überrascht sein! Letztere sparen Dir eine Menge Knete und der Umwelt wertvolle Ressourcen, die zur Herstellung der Kleidung notwendig sind.
Facts
Berücksichtigt man alle Ressourcen, die zur Herstellung eines einzigen T-Shirts verwendet werden, so wägen diese ca. fünf Tonnen schwer und rund 2’700 Liter davon wären Wasser. Obwohl für die Textilproduktion nur 2,4% der weltweiten Anbaufläche für Baumwolle genutzt wird, werden für diese rund 20% der global eingesetzten Pestizide aufgewendet. 1,5 Millionen Menschen werden daher jährlich vergiftet. Allein in Indien arbeiten schätzungsweise 450’000 Kinder bis zu zwölf Stunden täglich für die Herstellung von Kleidung. Dafür erhalten sie am Abend nicht mehr als einen Lohn von 50 Rappen! Traurig, aber wahr! Und für Deine neusten Marken-Sneakers, die für CHF 130.- über die Ladentheke gehen, verdient die Arbeiterin gerade mal 0.4%. Das meiste Geld fliesst wohl in die Taschen der Konzerne und dessen Bosse, die sich dann damit ihren neuen Ferrari kaufen!
4. Wasser
Fast 90 Milliarden Liter Wasser werden jährlich weltweit in Plastikflaschen abgefüllt. Du denkst, dieses Wasser ist gesünder als das aus dem Wasserhahn? Falsch gedacht – eine reine Marketingstrategie, um Dir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zudem produzierst Du damit eine Menge unnötiges Verpackungsmaterial. Wir haben in der Schweiz so herrliches Leitungswasser! Warum jeden Tag Wasser in Flaschen kaufen, wenn Du eine Mehrwegflasche bspw. von refiller immer wieder auffüllen kannst?
Achte bei der täglichen Körperpflege auf den Wasserverbrauch. Aus Deiner Duschbrause kommt immerhin wertvolles Trinkwasser, das nach dem Verbrauch mit viel Aufwand wieder gereinigt werden muss und zum Erhitzen viel Energie verschlingt. Also liebe Warmduscher: Im Sommer gelegentlich mal den Hahn nicht ganz so heiss aufdrehen und am Besten dazu noch eine Sparbrause kaufen.
Tipp
Wie oft pro Tag spülst Du die Toilette? Der normale Spülkasten fasst ca. neun bis zwölf Liter Wasser. D.h., jedes Mal wenn Du spülst, vergeudest Du eine Unmenge Wasser! Geht’s noch? Auch wenn Du ab und zu mit „grösseren Geschäften“ zu tun hast, reicht die halbe Spülung aus und alles ist sauber. Stell zwei gefüllte PET-Flaschen direkt in Deinen Spülkasten. So verbrauchst Du jeweils ein paar Liter weniger pro Spülung. Rechne das mal über ein ganzes Jahr aus! AIGHT.
Fact
Vom ganzen Wasserbestand auf der Erde sind 2,6% Süsswasser und nur 0,3% Trinkwasser. So gesehen ziemlich wenig, um achtlos damit umzugehen.
5. Papier
Versuch, Deinen Papierverbrauch zu reduzieren. Es ist nicht nötig, immer alles auszudrucken! Wenn Du Papier benutzt, achte darauf, dass Du Recycling- oder FSC-Papier verwendest. Somit verringerst Du u.a. das Abholzen unserer Wälder und unterstützt eine weltweit nachhaltigere Forstwirtschaft.
Fact
Kein Bock ständig Altpapier zu bündeln? Ein Blatt Papier hat immer zwei Seiten! Du kannst Papier-Müll-Berge auf die Hälfte reduzieren, wenn Du auch die Rückseiten der Blätter brauchst und nervige Werbung abbestellst.
6. Energie
TV, Laptop, Stereoanlage – Die meisten Geräte haben einen Stand-By-Modus, der allerdings mehr Strom frisst, als man denkt! Besorg Dir eine Steckleiste, die Du nach Gebrauch immer komplett ausschalten kannst. Und wusstest Du, dass Dein Ladegerät auch Strom frisst, wenn gar nichts dranhängt?
Denkst Du jedes Mal daran, das Licht auszuschalten, wenn Du das Zimmer verlässt? So wird in vielen Haushalten extrem viel Strom verschwendet, was nicht nur die Umwelt sondern auch das Portemonnaie belastet. Also Schalter drücken und Geld sparen!
Achte beim Kauf von neuen Elektrogeräten wie bspw. einem Fernseher, dass diese energieeffizient sind oder je nachdem sogar aus zweiter Hand stammen. Sogenannte „Energieverbrauchskennzeichnungen“ (bspw. A+ / A++ für einen niedrigen Energieverbrauch) findest Du auf beinahe jedem Neugerät. Das zahlt sich aus für die Umwelt und Dein Sparschwein! Und nicht vergessen, ein alter Hut: Energiesparlampen.
Wichtig
Benutze Ökostrom statt Atom-Energie! Der Atommüll verseucht unsere Böden und alles, was darauf wächst! Er kann nicht recyclet werden und muss x Millionen von Jahren in speziellen Endlagern für radioaktive Abfälle deponiert werden! Der saubere Ökostrom wird von erneuerbaren und ungefährlichen Energiequellen geliefert (bspw. Wasser, Wind, Solar, Erdwärme).
Fact
Denk beim Thema Energie auch ans winterliche Heizen. Finde Dich damit ab, dass es in der Schweiz mehr als die Hälfte vom Jahr kalt ist und Du zu Hause im Pulli und nicht im T-Shirt rumlaufen musst. Mit drei Mal am Tag Stosslüften ist die Luft in Deiner Wohnung immer frisch und Du verschwendest nicht zuviel Wärme. Die Radiatoren sollten zudem nie bedeckt sein und Kippfenster den ganzen Tag offen lassen ist im Winter sowieso tabu! Wer im Winter optimal heizt und lüftet, der bezahlt fürs Heizen jedes sechste Jahr genau nix die Bohne!
7. Verkehr
Trotz aller Fortschritte in der heutigen Technik haben Autos immer noch einen sehr hohen CO2 Ausstoss. Versuche so häufig wie möglich die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Bei diesen Benzinpreisen kommst Du mit einem Halbtax-Abo sogar noch günstiger davon! Falls Du trotzdem gelegentlich mit dem Auto unterwegs bist, dann achte auf Deinen Fahrstil: Hochtouriges und lärmverursachendes Cruisen wirkt eher bemitleidenswert als cool und kostet viel Benzin. Sportsfreund. Besuch statt dessen ein Spritspartraining. Das schont die Umwelt und füllt Dein Geldspeicher.
Am besten schwingst Du Deinen Allerwertesten auf Dein Fahrrad. Damit kommst Du eh am schnellsten durch die Stadt! Oder Du gehst ganz einfach zu Fuss.
Wichtig
Wenn Du Deine wohlverdienten Ferien planst, dann gib Europa und der Schweiz eine Chance. Anstatt den Billigflieger zu nehmen, schnapp Dir den Zug oder Bus. Damit schonst Du die Umwelt massiv und kannst die wundervolle Landschaft bereits unterwegs geniessen. Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Wenn du fliegst, dann kompensiere mindestens Deine CO2 –Emissionen. Bspw. hier: atomosfair.de / myclimate.org / Fairclimate Fund
8. Recycling
Es ist so einfach: Papier und Karton, Glas, Alu, PET, Kompost und Restmüll – Recycling ist ein Kinderspiel und spart dabei noch extrem viel Energie und Geld. Um die CHF 20.- schlägt eine Rolle 35 Liter Müllsäcke zu Buche. Nicht gerade wenig. Also schnapp Dir ein paar Kisten und los geht’s mit dem Mülltrennen. Elektrogeräte bringst Du zurück zum Händler oder auf eine Deponie und die alten Batterien ins Einkaufszentrum. Zudem ist’s kein grosser Aufwand, den eigenen Abfall von unterwegs bis zum nächsten Mülleimer mitzunehmen. Wenn Du das nächste Mal was auf den Boden wirfst, denk bitte an die folgende Liste. Hier siehst Du, welche Abfälle wie lange brauchen, um sich zu zersetzen:
Tageszeitung: Sechs Wochen / biologisch abbaubar
Bananenschale: Zwei Monate / biologisch abbaubar
Alu-Dose: 200 Jahre / nicht biologisch abbaubar
Plastiktüte: 300 Jahre / nicht biologisch abbaubar
Plastikflasche: 450 Jahre / nicht biologisch abbaubar
Zigarettenstummel: 50 Jahre / nicht biologisch abbaubar
Info
INFO: „Nicht biologisch abbaubar“ heisst, die Reststoffe können zwar zersetzt, aber von der Natur nicht absorbiert und wieder integriert werden.
FACT
Ein einziger Zigi-Stummel verseucht über 50 Liter Grundwasser! Noch schlimmer ist Plastikzeugs: Insbesondere in Meer-Regionen landet enorm viel Plastik im Wasser (PET-Flaschen, Tüten, Flip Flops, etc.) und zersetzt sich nach einiger Zeit in kleinste Teilchen, die in dieser Form von Fischen als Nahrung verwechselt werden. Diese Fische haben kurz darauf ausgeschwommen und können somit die gesamte Nahrungskette, inklusive Dir als Konsument, vergiften.
9. Zeugs
Dass Du ab sofort den Müll trennst, sollte nach Tipp 8 jetzt selbstverständlich sein. Aber viel wichtiger ist es, darauf zu achten, dass weniger Müll entsteht. Schnapp Dir zum Einkaufen Deinen Rucksack oder eine Stofftasche. So musst Du nicht jedes Mal eine neue Plastiktüte mitnehmen, die Du zu Hause gleich wieder in den Müll schmeisst.
Schau Dich mal zu Hause um und sei ehrlich mit Dir: Wie viele Kleider und Schuhe sind bei Dir im Schrank? Wie viel davon hast Du seit Ewigkeiten nicht mehr getragen? Was steht sonst noch alles rum? Wie viel Zeugs davon brauchst Du wirklich? Was davon ist Luxus und völlig überflüssig? Würde allgemein weniger Zeugs gekauft und somit weniger produziert (Prinzip von Angebot und Nachfrage), gäbe es letztendlich auch viel weniger Abfall. Je mehr wir kaufen und konsumieren, umso grössere Schäden richten wir an. Wir müssen jetzt schon die Folgen des Luxuslebens unserer Eltern ausbaden. Stell Dir mal vor, wie das mit der nächsten Generation aussieht.
Ein sauberer Planet, saubere Luft, unverseuchtes Essen und Trinkwasser sind doch viel wichtiger, als all das Zeugs, das Dir nach dreimaligem Angucken eh auf den Sack geht.
Tipp
Bevor Du etwas Altes wegschmeisst – sorry, Du recyclest ja neuerdings – überleg Dir zuerst, ob das Ding vielleicht noch ein Kumpel, Deine kleine Schwester oder sonst jemand gebrauchen könnte. Überleg Dir, ob Du allenfalls aus dem, was Du gerade wegwerfen willst, etwas Neues machen könntest. Das nennt sich dann übrigens Upcycling.
10. Weitersagen
Voilà , spätestens bei Tipp 9 bist Du als Schnellmerker ganz sicher ready und gut genug vorbereitet, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Bemühungen sind gross, um in Schulen, in der Presse oder auf YouTube auf die Problematik Umwelt, Klimawandel, Kinderarbeit, Ausbeutung oder ungerechte Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Es bist nicht nur Du, der/die etwas mehr über den Umweltschutz erfahren sollte. Auch Deine Eltern, Geschwister, Kollegen/Kolleginnen etc. sollten informiert oder auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden. Also sag’s weiter! Auf eine bessere Welt, die wir nur gemeinsam schaffen können!
10 1/2 Beitreten
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